Danke, ja die steilen Dünenseiten von Ksar Ghilane nach Douz gingen nur mit viel Momentum, da fehlte einfach die Traktion. Man hat es auf jeden Fall danach am Körper gespürt :D Absolut, die Preise von Wohnmobilen/Expeditionsmobilen sind jenseits von gut und böse, aber sie werden gezahlt. Ich habe sehr viele Fahrzeuge in diesem Preisbereich >100k€ in Tunesien gesehen. Ohne Allrad ist mir niemand begegnet. Es ist schade, dass anscheinend viele Menschen denken, dass solche Reisen nur mit viel Geld umzusetzen sind, ich denke das war früher eine andere Mentalität.

Danke für die Blumen und dass du so fleißig kommentierst;) Ja, ich lebe mittlerweile ca. 4 Jahre im Van, zwischendurch mal ein paar Monate in ner Wohnung während der Motorschaden-Werkstatt-Geschichte. Ich habe schon immer viel hinterfragt und konnte mich nie gut mit Hierarchien und unlogischen oder ungerechten Regeln arangieren. Zudem ist mir stets bewusst, dass die verbleibende Zeit und der Gesundheitszustand endlich sind. Jeder muss entscheiden wie viel Zeit er gegen wie viel Geld zu tauschen bereit ist und womit er seine Zeit füllen möchte. Die Gründe in einen Van zu ziehen waren vielschichtig, primär wollte ich günstig Reisen und vor allem günstig wohnen. Sicherlich auch stark inspiriert aus dem amerikanischen Raum. Ich komme aus Berlin und ich denke zu dem Immobilien Markt muss man nichts weiter sagen. Kritik am System habe ich zwar zu genüge, ich bin mir aber trotzdem der aktuellen privilegierten Lage als Deutscher bewusst. Ich denke Deutschland erstickt unter anderem in Bürokratie, Regeln und Gesetzen. Würde ich das alles Ernst nehmen, könnte ich dieses Leben so in diesem Ausmaß nicht führen. Wenn dann nicht mal die Kontrollorgane aka die besagten Prüfingineure ihre Regelwerke kennen, noch einfachste logische Zusammenhänge ergründen können, bin ich dezent genervt.

Das freut mich, deinem Kommentar kann ich nur zustimmen. Ich möchte auch irgendwo den Gegenpol zu gewissen anderen Kanälen bilden, wo durch lauter Produktplatzierungen von „coolen Anbauteilen“ und „VOLL KRASSEN!!1!“ Schotterwegen, wofür man unbedingt Allrad zu brauchen meint, die absoluten Basics verloren gehen und ein komplett falsches Bild gezeichnet wird. Trotzdem würde man natürlich mit Allrad nochmal ein kleines Stück weiter kommen und weniger Momentum benötigen. Aber Reifendruck und Fahrerfahrung lässt sich durch nichts ersetzen. Auch ich habe mich schon unzählige Male festgefahren inklusive stundenlanger Selbstbergungen. Nur daraus kann man lernen und kriegt mit der Zeit ein ganz anderes Fahrzeuggefühl und die Bergungen laufen ruhiger, schneller und effizienter ab. Das 3,5t Bergekissen arbeitet schon ziemlich am Limit und ist relativ weichsandspezifisch und vielleicht noch für starken Schlamm zu gebrauchen. Ich hatte mir das Teil für Tunesien angeschafft und muss damit noch ein bisschen mehr experimentieren. Der werkseitige Stempelwagenheber mit einer robusten Multiplex-Unterlegplatte (zur Gewichtsverteilung) hatte mich bisher am meisten gerettet. Selbst im Sand war der noch brauchbar und man hat weniger Angst, dass das Ding einem um die Ohren fliegt.

@@technikblock Schönes Video :) Allrad braucht man nur, wenn man Zeit hat, da hin zu fahren, wo man ihn gebrauchen kann :)